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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

VNV Nation

"Welle: Erdball meets VNV Nation"
Das klingt schon fast nach der Headline eines großen Festivals, oder einer ziemlich genialen Remix-CD. In diesem Fall ist es aber etwas anders... Das neue Album "Judgement" der Ausnahmekünstler Ronan Harris und Mark Jackson, besser bekannt als VNV Nation , steht in den Startlöchern. Passend dazu gehört sich natürlich auch ein ausführliches Interview.
Und da wir euch leider weder eine CD, noch ein Festival mit der obigen Überschrift bieten können derzeit, dachten wir uns, wir präsentieren euch zumindest ein ganz besonderes journalistisches Schmankerl. Mehr als eine dreiviertelstunde lang hat der Honey von Welle: Erdball dem guten Ronan im Auftrag von Nightshade Löcher in den Bauch gefragt. Hoffen wir, daß wir jetzt nicht schuld daran sind, wenn beide Bands in nächster Zeit wegen überstrapazierter Stimmbänder der Bühne fern bleiben müssen. ;)
Aber lauschen wir einfach den beiden bei ihrem Telefonat:

Honey:
Hi, Ronan!
Ronan:
Hallo
Honey:
How are you?
Ronan:
Ja, sehr gut. Machen wir das Interview auf deutsch?
Honey:
Ich will das eigentlich lieber auf deutsch machen, geht das?
Ronan:
Ich hoffe, mein Deutsch ist nicht soo gut..
Honey:
Dein Deutsch ist spitze!
Ronan:
Ist es überhaupt nicht!
Honey:
Also ich finde, auf deutsch hat das mehr Charme bei dir.
Ronan:
Okay, dann lass uns das versuchen.


"Ich bin kein Chef oder Leader. Ich bin ein intelligenter Mann und ich rede mit intelligenten Leuten."

Honey:
Du bist ja richtig pünktlich. Bist du so ein pünktlicher Mensch?
Ronan:
Ja, manchmal,obwohl ich Ire bin. Wir sind nicht so pünktlich in Irland. Aber das Leben ist zu kurz, um immer eine Maschine zu sein.
Honey:
Du hast ja immer genug Maschinen um dich wahrscheinlich.
Ronan:
Genau.
Honey:
Von wo aus rufst Du an?
Ronan:
Aus Hamburg.
Honey:
Du bist durch die vielen Konzerte ein sehr kosmopolitischer Mensch, oder?
Ronan:
Selber weiß ich das nicht, aber vielleicht ja. Zu Konzerten bin ich überall in der Welt gewesen, und ich liebe es andere Länder zu sehen und andere Menschen kennenzulernen, mir gefällt das wirklich sehr.

Honey:
Na gut, neues Album. Das ist das siebte, oder?
Ronan:
Es ist das sechste.
Honey:
Und nach 17 Jahren VNV Nation , wie sieht´s mit der Motivation aus?
Ronan:
Es kam mit "Praise The Fallen", wenn ich ehrlich bin. In den 90er Jahren war VNV Nation nur so ein Hobby für mich. Und mit "Praise The Fallen" hab ich meine Spur gefunden, da hab ich ein Album gemacht, womit ich total zufrieden war. Dadurch hab ich gemerkt, ich kann tolle Musik machen - für mich. Zuerst mach ich meine Musik für mich, und dann teil ich das mit anderen Leuten. Das wurde zu meiner Philosophie, und das ist auch bis heute meine Philosophie geblieben.
Nach "Matter + Form" wollte ich ein ganz anderes Album machen, und ich hab nach der Matter + Form - Tour ein neues Studio hier in Hamburg gefunden. Ich fühl mich sehr wohl hier und bin total zufrieden. Hier kann ich machen was ich will, wir haben ein bisschen experimentiert mit alten Geräten und mit neuer Technologie, mit allem. Ich liebe Musik und liebe es Musik zu machen. Wenn ich alleine bin, arbeite ich nicht speziell an einem Album. Ich sage nicht: Okay, heute mache ich ein Lied. Ich kann nicht aufhören, es gibt immer den Drang neue Lieder zu schreiben. Wenn ich beim Duschen zum Beispiel, oder beim Einkaufen, neue Lieder und Ideen im Kopf habe, dann habe ich mein Handy dabei und ich nehme ein paar Ideen auf, vielleicht singe etwas oder ich mache Noten, ich sage was, beschreibe was ich im Kopf habe. Und im Studio schreibe ich dann die Ideen auf, speicher alles, und dann hab ich einen Ordner voller Ideen. Als wir mit der Arbeit für "Judgement" angefangen haben, musste ich in einem Ordner mit 200 Ideen suchen, um herauszufinden womit ich weiter arbeiten will.

Honey:
Du bist ja eh so einer, der sehr viel alleine macht, oder?
Ronan:
Ja, das war immer so. Bei "Advance and Follow", "Matter + Form" und "Empires" hab ich alles allein gemacht. Es war in der Vergangenheit so, ich hab die Musik allein kreiert.Schon in den 80er und 90er Jahren. Mark war live Drummer, ab "Empires" hab ich mir gedacht, er ist immer dabei, dadurch ist er ein Teil von VNV. Beim letzten Album war er dabei, als ich "Chrome" und "Entropy" geschrieben habe. Ich weiß was Marc für einen Geschmack hat und welche Lieder ihm gefallen würden. Wenn ich ein Album schreibe habe ich nicht nur meine Meinung im Kopf, sondern es sind auch seine Gedanken und sein Geschmack die mit einfließen. Wir sind sehr ähnlich, was den Geschmack angeht, und ich wusste dass Lieder wie zB "Nemesis" auf dem neuen Album oder "Judgement" oder auch "The Farthest Star" ihn freuen werden. Als er letzte Woche hier wegen der Fotos, und hat das ganze fertige Album gehört hat, war er total begeistert und überrascht. Er hat nur die Demos gehört und wusste was ich schreiben wollte, ich hab ihm ein paar Mp3s zugeschickt und nach seiner Meinung gefragt und er fand es sehr gut. Als er dann das ganze Album gehört habe...hat... entschuldigung, ich bin total fertig. Ich habe heute morgen mit Leuten in Los Angeles geredet und ich kann nicht so...

Close Up

Honey:
Also ich versteh dich super. Woher kannst Du eigentlich so gut Deutsch? Du konntest doch immer schon gut Deutsch.
Ronan:
Ich wohne hier schon seit fast 5 Jahren. Ich muss das können, aber irgendwie reden hier fast alle mit mir Englisch, weil unsere Promotion-Firma und die Booking-Agentur wollen Englisch üben.
Honey:
Und da bist Du genau der richtige dafür?
Ronan:
Ja, ich versuche es. Manchmal ist mein Deutsch ganz gut, manchmal ist es schlimm.
Honey:
Also ich würd sagen das ist ganz gut, für nen Iren ist das schon spitze!
Warum wohnst Du eigentlich in Deutschland, hat das vielleicht auch mit dem Erfolg in Deutschland zu tun? Ich meine, Du warst jetzt in Irland, dann London, Amerika...
Ronan:
Ich bin mit 21 nach London umgezogen, das wollte ich seit Jahren. Irland ist ein tolles Land, aber ich wollte die Welt sehen, neue Erfahrungen sammeln, meinen Horizont erweitern. Dann bin ich nach Kanada gegangen, habe dort ich 4 Jahre gewohnt, später bin ich zurück nach London gezogen, danach war in eine Weile in New York. Deutschland hat mir immer gefallen, ich fühle mich sehr wohl hier.
Honey:
Und das komplette Album ist jetzt auch hier in Hamburg aufgenommen worden?
Ronan:
Ja, ich wohne hier permanent.
Honey:
Also kann man sagen, das VNV Nation - Hauptquartier ist in Hamburg?
Ronan:
Absolut, ja, hier im Norden. Nee, ich wohne in Hamburg seit 2001. Und ich wollte, ja, ich habe "Empires" in London gemacht, "Future Perfect" in Hamburg, dann "Matter + Form" und "Judgement" auch in Hamburg. Ich hab gar nichts im Ausland gemacht seit "Empires".

Honey:
"Judgement", der Name vom Album, bezieht sich das hauptsächlich auf das Stück? Oder wen stellt ihr da vor Gericht? Bezieht sich das auf das Jüngste Gericht? Ist das ein Konzept?
Ronan:
Ja, es gibt ein Konzept. Okay, ich würde es kein Wortspiel nennen, aber es gibt auf Englisch zwei verschiedene Arten, wie man das Wort schreiben kann. Ohne e hat es nur mit dem Gesetz zu tun, und mit e ist es mehr philosophisch, vielleicht religiös oder spirituell. Wenn ich einem Album einen Namen gebe, dann hat jedes Lied irgendwas mit dem Titel zu tun. Jeder Song ist eine Interpretation von dem Titel des Albums, und so ist es auch bei "Judgement". Es hängt davon ab wie man zur Welt steht, oder auch von der persönlichen Sichtweise, wie man es interpretiert. Ein paar Lieder können zwei verschiedene Bedeutungen haben. So ist das bei jedem Lied von VNV Nation . Man kann es global sehen, oder auf sein persönliches Leben bezogen. Manchmal ist es darüber woraus die Welt oder das Leben besteht, oder es ist was spirituelles oder philosophisches.
Ich glaube auf diesem Album bin ich ganz tief gegangen mit den Texten. Ich hab einem guten Freund von mir, Tom von SITD, gesagt, dass er ein großes Wörterbuch zur Hand haben sollte, wenn er das Album hört. Denn ich habe Wörter, Sprüche, Beschreibungen auf diesem Album benutzt, die man im Englischen nicht so oft verwendet. Und ich wollte etwas machen, was nicht so dramatisch, aber mehr metaphorisch ist. Wir sind mittlerweile ziemlich erfolgreich in Amerika geworden, was, wie ich glaube, auch daran liegt, daß die Texte so vielseitig interpretierbar sind, und manchmal keinen direkten Sinn zu ergeben scheinen.
Honey:
Also benutzt Du den Text an sich auch direkt als kreatives Stilmittel?
Ronan:
Genau, das ist ein wichtiger Teil der Musik. Manche Lieder gehen um Gerechtigkeit... Ich bin nicht zufrieden mit der Welt bin im Moment, ich glaube niemand kann zufrieden mit der Welt sein. Zum Beispiel das Lied "Testament": Ich denke, wir haben eine Entscheidung zu treffen, wir sollten einen besseren Weg finden, weil das Leben was wir im Moment leben ist eine Sackgasse. Wenn wir das nicht ändern, wenn das weiter so geht, können wir "Tschüss" sagen, wirklich. Wir reden hier über unser "extinction", ich weiß nicht wie es auf Deutsch heißt, aber "extinction" ist wenn - warte mal, ich hab leo.org hier, das ist ein wichtiges Wort! ..Extinction, das Aussterben, die Extinktion.
Honey:
Vom Aussterben bedroht?
Ronan:
Ja, genau. Wegen Kriegen, was wir mit der Umwelt machen - ich bin kein Hippie, ich bin ein normaler Mensch, aber ich sehe was wir machen, und ich glaube im Moment ist das so intensiv und gefährlich geworden, was wir hier veranstalten. Ich glaube, wir kommen zu einem Punkt, wo die Welt in zwei Teile geteilt wird, von der Philosophie, von Spiritualismus, vom Standpunkt her. Wir in Europa denken, wir sind sehr offen und liberal, aber wir stehen zwischen zwei Philosophien auf dieser Welt momentan. Das wir machen ein gefährliches Spiel.

Honey:
Aber siehst Du deine Musik und speziell deine Texte dann mehr als eine Art Schrei aus Dir selbst oder mehr als etwas, um eine Botschaft zu vermitteln und den Leuten zu sagen, macht es so oder macht es so?
Ronan:
Nee, überhaupt nicht. Meine Meinung ist meine Meinung, und ich glaube jeder muss seine Meinung selbst finden.
Honey:
Also mehr "Inspirationsgeber"?
Ronan:
Kann man sagen. Ich sage, was ich denke. Mir ist das sehr wichtig, wenn Leute eine Meinung daraus ziehen, aber eine eigene Meinung. Ich sage nicht was man tun soll, ich sage nur dass ich es schrecklich finde, was wir hier in der Welt im Moment machen. Und ich glaube, viele andere Leute denken genauso. Es war schon immer so mit VNV Nation - Texten, dass ich ausgespreche, was ich über Sachen denke, und die Leute anrege, sich ihre persönliche Meinung darüber zu bilden. Was sie daraus machen ist nicht meine Sache.
Honey:
Aber inwieweit siehst Du denn Lösungen für die Probleme?
Ronan:
Ich glaube, wir haben die Lösungen schon. Wir wissen, was wir tun sollen. Ich bin nur ein Musiker, ich bin kein Politiker, ich stehe nicht vor den United Nations und sage was ich denke, in der Hoffnung dass alle meine Worte hören. Aber ich glaube wenn ich nichts sage, dann habe ich meine Chance weggeschmissen. Ich MUSS was sagen. Vielleicht hat es keinen Effekt, vielleicht einen kleinen Effekt.
Honey:
Naja, einen Effekt hat es ja immer
. Ronan:
Ja, aber ich sage niemandem, was er tun soll. Wir wissen alle wo die Probleme liegen. Aber wir tun nichts. Ich will mich jetzt nicht persönlich auf eine Kiste stellen und sagen, okay, ich bin der Held, ich weiß was wir tun sollen. Ich bin kein Chef oder Leader. Ich bin ein intelligenter Mann und ich rede mit intelligenten Leuten. Das ist meine Meinung über VNV Nation - Texte, dass ich nicht Idioten anspreche, sondern Leute, die für sich selber denken können, und die sind intelligent, die wissen dass irgendwas los ist.
Honey:
Also ein Gerichtsurteil gegen die Lethargie?
Ronan:
Ja, gegen Lethargie, genau.

Honey:
Ich hab ja jetzt nur ein paar Stücke vom Album gehört, was auf der einen Seite da als Hörproben war. Was mir besonders gefallen hat ist auf jeden Fall das "Testament", und "Illusion" fand ich auch sehr gut. Die Gitarren bei "Testament" sind alles Samples, oder?
Ronan:
Das sind keine Samples, das sind Synthies.
Honey:
Aber das klingt ja schon sehr nach E-Gitarre teilweise.
Ronan:
Das Synthie ist von einem Programm namens "Logic Audio", das ist ein Sequenzer- und Audi- Workstation-Programm. Da drin gibts ein Synthie, das heißt "Sculpture". Damit kann ich verschiedene Töne machen, aber das ist ein Instrument. Das ist genau das gleiche Prinzip, wie als ich zum Beispiel Streicher-Töne benutzt habe in der Vergangenheit habe. viele Gruppen nutzen solche Streicher-Klänge oder Töne die ähnlich wie echte Schlagzeuge sind. Es gibt so viele elektronische Bands, die Sounds nutzen die wie ein anderes Instrument klingen, aber die sind schon synthetisch. Und für mich wollte ich einen "Geschmack" von irgendetwas anderem einbringen. Wie ich das spiele, das ist typisch VNV, das ist ein bestimmter Appagio, es klingt tatsächlich so ähnlich wie ein Gitarrenton, aber wir machen keine Gitarrenmusik.
Honey:
Bei "Testament" klingt diese eine Stelle ja fast schon so wie ein E-Gitarren Solo, finde ich.
Ronan:
Es gibt keine Soli. Ich weiß was Du meinst, aber wenn ich das mit einem normalen Synthie-Ton spiele klingt das total anders. Ich glaube das ist nur wegen dem Ton, dass das so klingt. Ich mag Indie-Musik total gerne. Aber für mich gibt es keine Möglichkeit, ein Album mit Gitarren zu machen, das macht für mich keinen Sinn. Ich will mit meiner Musik, mit meinem Computer, meinen Synthies, meinen Samples Musik mit verschiedenen Instrumenten, mit verschiedenen Klängenarbeiten. Egal ob das ein Streicherton ist oder eine Klarinette oder Trompete, oder ein gitarrenähnlicher Ton.

Honey:
VNV Nation klingt für mich sowieso immer nach nächtelangem Fummeln und Arbeiten und ständigem Perfektionieren und Mausklicken und PC... ist die Kreation von der Musik wirklich reine PC-Arbeit, würdest Du das so sagen? Sitzt Du da so mit 50 Litern Kaffee nachts an deinem Laptop, oder wie machst Du das?
Ronan:
Zunächst mal nutze ich keinen PC. Ich war mal so ein PC-Typ, vor 12 Jahren, dann habe ich meinen Geschmack gewechselt und ich gehe nicht wieder dorthin zurück.
Honey:
Aber das ist schon sehr viel Software-Arbeit?
Ronan:
Nein, ich hab so viele verschiedene Sachen, ich hab ganz alte Synthies die ich auf dem neuen Album benutzt habe, in "Nemesis". Es gibt ganz viele Töne von alten Synthies aus den 70er Jahren auf dem Track. Nee, ich sitz dann hier, zum Beispiel, einen Ton auf der Keyboard-Tastatur, oder ich schreibe eine Melodie oder ich singe etwas, ganz einfach. Und dann sage ich mir, okay, das hat so ein geiles Gefühl in sich. Oder ich entdecke einen Ton, der mich zu einer Melodie inspiriert. Es kommt aus so vielen verschiedenen Richtungen, aber die Hauptmelodie von einem Lied entsteht im Kopf, das schreibe ich in meinen Kopf, wenn ich auf Arbeit bin oder beim Einkaufen, egal wo ich bin. Ich sitze in einem Cafe und hab die Ideen im Kopf. Das sind die Hauptmelodien für ein Lied. Dann komm ich ins Studio rein und schreib das aus, mache eine Idee davon, nur eine Hauptmelodie oder was ich singen würde, aund dann speicher ich das. Und dann kommt das ausarbeiten, dabei ist es egal ob man mit einem PC oder einem Synthesizer arbeitet. Man muss sich durch Menues wühlen, Parameter ändern.
So entstehen dann die Songs.

Honey:
Du sagst Du würdest niemals was mit Gitarren machen, VNV Nation ist ja reine Computer-Synthesizer-Musik. Was würdest Du denn machen, wenn ich Dir alle Synthesizer wegnehmen würde?
Ronan:
Dann würde ich ein Orchester nehmen. Ich finde akustische Gitarren nicht schlecht. Ich will keine Musik mit so einem Einfluss von einem Instrument machen. Ich will nicht unseren Musikstil so ändern, dass es nur mit einem bestimmten Instrument gemacht ist. Ich hab seit Jahren alles hier, ob es Streicher-, Schlagzeug-, Klavier- oder andere Töne waren, alles kam aus einem Sample oder einem Synthie.


"Bei jedem Lied weiß ich, wer im Studio war, wer in dieser Zeit meine Freunde waren, was ich im Kopf hatte, wie mein Leben war, das ist alles da."

Honey:
Ronan, wir müssen ja noch ein bisschen Werbung für dein Album machen... macht dir das eigentlich noch Spaß, diese Telefon-Interviews? Das wievielte ist das heute?
Ronan:
Ja, es macht total Spaß. Wenn ich auf Deutsch reden könnte... ;) Ich finde das total super.
Honey:
Ich hasse sowas immer.
Ronan:
Echt?
Honey:
Ja, das ist das letzte.
Ronan:
Es gibt viele Musiker, die hassen sowas.
Honey:
Ich bin da überhaupt kein Fan von. Irgendwann wolltest Du mal Musik machen, und dann merkst Du auf einmal, dass da soviele andere Sachen drumherum sind, die Du eigentlich gar nicht machen wolltest. Finde ich persönlich.
Ronan:
Manchmal kommen viele interessante Fragen. Bei "Matter + Form" gab es ein Interview, dass so geil war. Der Typ hat gar nichts über das Album gefragt, aber er hat Sachen gefragt die mit mir und meiner Philosophie zu tun haben. Ich fand das sehr interessant, was der wissen wollte.
Honey:
Ich persönlich find das auch viel besser, wenn das Interview nicht so ein Fragenkatalog ist, sondern mehr ein Gespräch.
Ronan:
Ja, genau, es muss fließen. Dann kann man so eine Art "Energie" bauen und es kommen interessantere Antworten dabei raus. Wenn man die Antwort schon bereit hat und antwortet alles genau so, das ist total uninteressant immer die gleichen Antworten zu geben. Man muss reden und ein gutes Interview machen, das ist ein Gespräch zwischen zwei Menschen.
Honey:
Ja gut, aber das Interview soll ja nicht nur für uns beide interessant sein, sondern auch für die, die es lesen und Information haben wollen. Und Du wolltest ja auch Werbung hier machen für das neue Album von VNV Nation .
Ronan:
Wenn es möglich ist, ja. ;)

Honey:
Was ist denn Dein Lieblingslied vom neuen Album, gibts da was?
Ronan:
Ich hab eine Top3 im Moment, aber das ändert sich ständig. Das ist mit jedem Album so, und das Album ist erst seit 2 Wochen fertig.
Honey:
Aber wo würdest Du denn sagen "das Stück, verdammt nochmal Ronan, da hab ich was schönes gemacht"?
Ronan:
"Carry you", "Nemesis" und "Testament". O Gott, es gibt so viele, jedes Lied mag ich aus verschiedenen Gründen.
Honey:
Also bei den Hörproben fand ich "Nemesis" am besten, weils halt ein typisches VNV Nation - Stück ist. "Testament", weils einfach ein sehr schönes Stück ist und, das geht halt nach vorne.
Ronan:
Aber ich glaube, "Nemesis" ist kein typisches VNV Nation - Lied.
Honey:
Doch, also ich fand schon, das klingt so, das kann nur VNV Nation sein.
Ronan:
Echt? Okay.
Honey:
Das "Illusion" fand ich auch sehr gut, weil es ein sehr privates Stück ist.
Ronan:
Nemesis kann ich momentan ohne Ende anhören. Ich will das nicht so sagen, dass es arrogant klingt, aber ich bin selber ein bisschen begeistert!
Honey:
Ist ja auch richtig so, ich meine ich bin auch der erste und letzte Welle:Erdball - Fan, ist ja gut wenn ein Musiker hinter seinen Stücken steht und selber ein Fan davon ist.
Ronan:
Ja, ich mache meine Musik für mich selber, das sind meine privaten Meinungen und Gedanken und sind oft sehr persönlich, und ich teile meine Gedanken mit anderen Leuten, mit allen Hörern. Ich genieße das, es ist wie ein Tagebuch. Wenn ich zum Beispiel "Praise The Fallen", "Empires" oder "Future Perfect" höre, weiß ich genau wo ich war, was in meinem Kopf war.
Honey:
Wie so ein Tagebuch, wo man nachschlägt und wieder alte Erinnerungen hat.
Ronan:
Und ich bin dort, zum Beispiel wenn ich "Solitary" auf der Solitary EP höre, weiß ich was in der Mitte von der Aufnahme passiert ist. Mein Kopfhörer ist von meinem Kopf gefallen, und ich weiß wo genau das passiert ist und wie ich das danach gesungen habe, ich höre das. Niemand hört das und merkt was da passiert ist, aber ich merke das und ich muss lächeln, weil das eine Erinnerung ist. Bei jedem Lied weiß ich, wer im Studio war, wer in dieser Zeit meine Freunde waren, was ich im Kopf hatte, wie mein Leben war, das ist alles da.

Honey:
Was hörst Du eigentlich privat für Musik?
Ronan:
Was mag ich privat? Ich habe einen breiten Geschmack..
Honey:
Was ist denn Dein absolutes Lieblingslied? Was willst Du nicht mehr missen, was soll auf Deiner Beerdigung gespielt werden, was soll auf Deiner Hochzeit gespielt werden, was ist Dein Lied?
Ronan:
Ich hab kein bestimmtes Lied, wirklich.
Honey:
Oder ich schick dich auf eine einsame Insel, Du kriegst einen CD-Player und darfst eine CD mitnehmen. Was nimmst Du dann mit?
Ronan:
Ich würde 5 oder 6 Tage brauchen, um das zu entscheiden, und würde meine Meinung direkt danach ändern. Entschuldigung, aber so bin ich! Ich kann nicht wirklich entscheiden was mein Lieblingslied ist. Für mich ist es sehr wichtig, ganz viele verschiedene Musik zu hören. Ich stehe total auf klassische Musik und Oper, und ich liebe auch experimentale Sachen, irgendwas interessantes. Aber alles muss mit Gefühl gemacht sein. Ich hasse Popmusik. Ich hasse es total. Wenn es eine gute Melodie hat, ist es für mich keine Popmusik, dann ist es nur ein gutgeschriebener Track oder ein Lied, das etwas für mich bedeutet.

Honey:
Dann findest Du es bestimmt auch nicht gut, wenn man VNV Nation als Future Pop bezeichnet?
Ronan:
Das Wort war nützlich Ende 1999, Anfang 2000. Und der Grund warum das Wort existiert ist, die Radiosender wollten kein VNV, Apoptygma oder Covenant spielen. Ich und Stephan Groth haben darüber gesprochen, vielleicht kennst Du die Geschichte, wir wollten einen neuen Namen für unsere Musik haben, damit die Radiosender das nehmen würden, ohne dass das irgendetwas mit Grufti zu tun hat.
Honey:
Also ist das nur eine Bezeichnung, um die Hintertür zu nehmen?
Ronan:
Genau. Und: Es hat funktioniert! Ich glaube "Future Pop" hat unsere Musik zu dieser Zeit beschrieben, das ist meine Meinung, aber was Future Pop bedeutet wurde total missinterpretiert.
Honey:
Wie wäre denn Deine richtige Interpretation dieser zwei Worte?
Ronan:
Wir nehmen auch Einfluss aus anderen Stilen elektronischer Musik. Wir hören nicht nur die Gruppen, aus unserer Szene, kopieren einander oder übernehmen Melodien und Ideen voneinander. Du weißt ja wie es 2000/2001 war, da gab es eine ganze Menge von Gruppen die einander ganz ähnlich geklungen haben. Das ist das Problem. Es gab soviele geile elektronische Musik außerhalb unserer Szene in 1999 und 2000, und ich, Stephan Groth, die Jungs von Covenant und ein paar andere Gruppen haben das auch gemerkt und die hörten diese Musik gerne. Und die haben Einflüsse aus anderen Szenen reingenommen. Das war was ich wollte. Future Pop bedeutet... Also wir hatten als Gruppe svorher chon Einflüsse aus anderen Musikrichtungen übergenommen, aber nicht so stark wie mit "Empires", zum Beispiel, oder "Future Perfect". Ich muss ein Wort finden, warte mal... Pollination - "Befruchtung, Bestäubung", das ist was ich meine. Fremdbestäubung von Musik. Das macht Spaß, das ist immer geil. Wenn man einen Einfluss oder eine Idee von irgendwas anderem hat, zum Beispiel Deine Lakaien wurde von Liedern aus den 80er Jahren beeinflusst. Oder es gibt Gruppen, die hören irgendwas orchestralisches und das hat dann einen Einfluss auf irgendein Lied.
Honey:
Also ich persönlich finde eigentlich diese Fremdbestäubung gar nicht so gut. Weil wenn wir uns alle fremdbestäuben gibt es im Endeffekt nur noch einen großen Mix.
Ronan:
Aber woher kommen die neuen Ideen?
Honey:
Ja, die müssen aus dir selbst rauskommen.
Ronan:
Es gibt so viele Musikstile. Ich meine damit nicht Einflüsse, aus einer Szene die nichts mit uns zu tun hat. Ich habe meinen Geschmack und der ist in dieser Szene begründet. Aber aus der elektronischen Szene finde ich auch andere Musikstile richtig gut, die haben was zu sagen, die haben was zu geben. Es gibt zum Beispiel elektronische Tanzmusik, das ist total experimental. Es gab 2002 und 2003 viele elektronische Gruppen aus dem Tanzbereich. Die haben Musik gemacht, die niemand in ihrer Szene akzeptiert hat. Aber in der Gothic.Szene würde man das sofort akzeptieren, weil das ganz experimental und zerstörerisch, ein bisschen mehr wie industrielle Gruppen, war. Andy von Combichrist hat da gerne zugehört, weil es perfekt für unsere Szene war. Und er hat es als einen Einfluss für sein letztes Album genommen. Ich finde das richtig geil. Neue Ideen was den Rhytmus oder die Töne angeht.

Honey:
Wo ist denn dein neuer Haupteinfluss vom neuen Album? Wo ist deine Fremdbestäubung?
Ronan:
Es gibt ganz viel verschiedenes. Ich habe eine Liste, ich mag Tracks, aber von verschiedenen Gruppen. Es gibt da z.B. Künstler wie Terence Fixmer. Viele in unserer Szene hören sowas, das ist ganz geil und passt perfekt zu unserer Szene. Aber es kommt aus einer anderen Szene, aus Frankreich, aus einer Tanzszene. Ich höre ganz viel Musik aus der neuen Welle in Amerika, es gibt seit Jahren eine neue alternative Welle in Amerika und da gibt es soviele Gruppen mit neuen Ideen, aber es gibt keine Grenze dafür. Ich finde das so "gesund" kann man sagen. Das ist so geil, die finden verschiedene Richtungen ohne eine Formel, ohne eine Grenze, ohne ein Label, und die machen was sie wollen. Es gibt Gruppen wie The Postal Service zum Beispiel, ganz elektronisch, oder The Prefects. Das sind nur zwei kleine Beispiele, die waren kein großer Einfluss. Ich mache meine Musik selber, wie ich das will. Aber ich höre soviel Musik, da kommen ja alle diese Einflüsse rein, und am Ende merke ich danach, das war von dieser Gruppe inspiriert oder diese Idee hier, diese Töne, diese Melodie war von dieser Gruppe inspiriert. Es gibt keine Liste, ich habe versucht eine zu machen, aber es gibt soviele, das wäre 2 Seiten lang.
Honey:
Also neue Einflüsse ohne Grenzen?
Ronan:
Ich mache VNV - Musik. Ich glaube, wir haben einen Stil und das ist unsere Grundlage. Wenn es Einflüsse gibt, dann bring ich das rein, aber ich kopiere niemanden.
Honey:
Bei VNV Nation kann man das auch kaum sagen glaube ich.
Ronan:
Das hoffe ich.

Honey:
Eines meiner persönlichen Lieblingsstücke, jetzt nicht vom neuen Album sondern insgesamt, ist "Structure", das geht ja schon mehr ins Industrial rein würde ich sagen.
Ronan:
Aber weißt Du was lustig ist, ich hab das vor ein paar Techno-Leuten gespielt und die haben gesagt "es gibt eine Maxi von 95, das klingt genauso". Ich sagte: Danke!´ In jeder Szene hört man das anders. Ich glaube es gibt Leute die auf Black Metal stehen, die würden VNV Nation hören und sagen das klingt genauso wie Depeche Mode.
Honey:
Ja, ist schon klar. Aber wir reden jetzt ja mehr oder weniger von unserer Szene ausgehend, und da ist das schon mehr Industrial als der Rest von VNV Nation . Ist denn sowas in der Richtung auf dem neuen Album drauf?
Ronan:
So industriell wie Structure oder sowas? Nee, nicht so. Aber ich glaube "Momentum", Du hast nur einen Schnitt davon gehört, das ist nicht so industriell und minimal... Das Album ist ein bisschen anders eigentlich.
Honey:
Wie viele Lieder sind da jetzt überhaupt insgesamt drauf?
Ronan:
10 Stück.
Honey:
Und irgendwelches Bonusmaterial, Videos oder sonstwas zusätzlich?
Ronan:
Nein, keine Special Edition. Die Amis haben nach einer gefragt, aber das Problem ist, die Amis mussten das Album 3 Monate vor dem Veröffentlichungsdatum haben. Das heißt es war keine Zeit zu verlieren. Ich wollte dass das ein Album wird, nur ein Album, nichts besonderes mit vielen angehängten Sachen um das zu verkaufen.
Honey:
Das sind auch alles exklusive Stücke, alles bisher unveröffentlicht, oder?
Ronan:
Ja, absolut.
Honey:
Da sind auch keine Coverversionen dabei oder sowas?
Ronan:
Absolut nicht, wir machen keine Coverversionen.
Honey:
Coverversionen gibts nicht?
Ronan:
Nee, überhaupt nicht.
Honey:
Auch in Zukunft niemals?
Ronan:
Ich habe eine Liste von Coverversionen die ich machen würde, vielleicht auf einer Single. Wir haben geplant 2 Singles zu machen. Das Problem ist, dass sich Singles überhaupt nicht verkaufen. Du kannst jede Plattenfirma fragen, ob Singles erfolgreich sind. Ich hasse Singles, weil der Hintergrund von einer Single ist Promotion für das Album. Mit "Honour 2003" war das mein perfektes Beispiel, wie eine Single sein soll, dass es Extra-Sachen haben muss. Ich hab schon 2 Singles geplant, wir haben das mit "Homeward" und "Chrome" geplant, aber leider gabs da einen legalen Grund, warum das nicht rausgekommen ist. Wir haben 6 Live-Tracks dafür gemischt und andere Sachen und dann haben wir keine Erlaubnis bekommen, die Tracks zu nutzen. Wir haben versucht einen Weg zu finden, aber es hat so lange gedauert, hätten wir das rausgebracht würde es eine Konkurrenz zwischen EP und Album geben, das gefällt mir nicht.

Honey:
Zu "Judgement" gabs jetzt bisher auch keine Single-Auskopplung, wird es eine geben? Ronan:
Danach schon. Wir haben das schon geplant.
Honey:
Was wird es da geben? "Nemesis"?
Ronan:
Das würden wir eigentlich nächste Woche entscheiden. Aber ich glaube es ist "The Farthest Star" und "Nemesis". Nemesis hätte ich gerne als Single, oder Testament. Ich glaube "Farthest Star" und "Nemesis" als erste Single wäre keine schlechte Idee. Aber ich denke, und ich will das auch, dass wir mehr Material drauf haben. Ich hasse Singles, ich würde keine Single kaufen. Ich glaube heutzutage muss eine Single fast eine EP sein.
Honey:
Ne Single ist ja, wie Du schon sagst, die Werbung, und so eine Art Probe.
Ronan:
Ich glaube, wir können die Werbung anders machen. Wir können Tracks beim Zillo Magazin rausbringen, oder auf Compilationen, oder die Schnitte sind schon im Internet, die DJs würden 2 Tracks in 1 1/2 Wochen haben, und das ist schon einen Monat vor dem Album. Ich glaube, das ist Werbung genug. Die Fans haben die Snippets schon seit einer Woche, und es wird die DJ-Promo rauskommen, es gibt schon 2 Tracks zum herunterladen, ich glaube das ist genug Werbung. Aber ich will, dass das Album allein steht als ein Album. Wenn man das ganze Album durchhört, fängt es wie ein Album an, es klingt wie ein Album, und alle haben mir das auch gesagt.
Honey:
Das kann man nicht auseinander reissen, meinst Du.
Ronan:
Es hat eine Flüssigkeit, ein Track heißt "Prelude", und der letzte Track "As it fades" ist für mich ein perfektes Ende. Es klingt wie ein Schlusslied in einem Film.
Honey:
Judgement Day.
Ronan:
Ja... aber es hat nichts mit dem Terminator zu tun.
Honey:
Ja, aber ich meine der Jüngste Tag, so nach dem Motto vielleicht.


"Ich hasse Popmusik. Ich hasse es total."

Honey:
Das ist auch alles komplett auf Englisch gesungen, oder?
Ronan:
Absolut, ja.
Honey:
Habt ihr eigentlich schon mal etwas in einer anderen Sprache gesungen?
Ronan:
Ja, ich habe ein Lied gemacht, das noch nicht rausgekommen ist, das ich auf Irisch gesungen habe.
Honey:
Wenn ihr jetzt schon in Hamburg euer Hauptquartier habt, wäre doch vielleicht mal was Deutsches angesagt, oder nicht?
Ronan:
Würde ich gerne, aber ich glaube ich würde ein bisschen Hilfe mit dem Text brauchen.
Honey:
Ja gut, aber wie gesagt, meistens haben ja die ausländischen Künstler die Deutsch singen auch nen gewissen Charme, sowas wie Laibach oder so.
Ronan:
Ich hab schon ein paar Sachen auf Deutsch gesungen, auf einer Bühne in Amerika, das war schrecklich.

Honey:
Und nächsten Monat kommt die Supermega-Tour? Deutschland, USA, Spanien?
Ronan:
Das ist nur ein Teil davon, weil Teil 1 war März und April in Nordamerika, Teil 2 ist im Mai und dann Amerika nochmal den ganzen Juni. Dann machen wir Booking für andere Länder, wir gehen nach Australien, vielleicht Asien.
Honey:
Aber ihr seid ja relativ wenig in England, ist das so ein bisschen Prophet am eigenen Land?
Ronan:
Nein, wir waren gerade da. Wir waren schon letztes Jahr in England, wir haben glaube ich so viele Konzerte im letzten Jahr gegeben, und wir müssen ein wenig warten. Vielleicht kommt das später im Jahr, aber wir machen erstmal diese Tour.
Honey:
Aber so Amerika und Deutschland, das ist schon das Hauptziel?
Ronan:
England auch, aber wir waren schon da. Also ich glaube wir machen eine Tour in England, aber in Amerika müssen wir drei Monate auf Tour gehen. Drei Monate!
Honey:
Dann wünsch ich Dir viel Erfolg!
Ronan:
Danke. Letztes Mal haben wir 2 Monate in Amerika gemacht, und es war viel zu wenig. Dieses Jahr spielen wir auf einem Festival in Kalifornien, und das ist so wichtig für uns. Es gibt kein Festival in Deutschland, mit dem man das Vergleichen kann, es ist nicht wie Rock am Ring, aber es ist ein alternatives Festival.
Honey:
Woodstock?
Ronan:
Ja, fast, aber da sind nur alternative Gruppen, die alle relativ bekannt oder berühmt sind. Es kam eine Frage von einer Zeitschrift, der fragte, wie ist das für dich, wenn Du auf so einem Mainstream Festival spielst? Ich sagte: "Placebo ist Mainstream?" Das ist bekannt, ja, aber Mainstream ist es überhaupt nicht! ?? Es ist mir scheißegal, wer die Hauptgruppen sind, die Liste der Gruppen ist eine Sammlung von allem, was alternativ und anders ist. Und dass wir auf diesem Festival spielen zeigt wirklich, dass wir akzeptiert sind. Ich glaube, wir werden als eine gute, bekannte alternative Gruppe gesehen in Amerika. Und das ist ein Kompliment, ohne Frage!

Honey:
Gibts denn da zum neuen Album auch ne neue Bühnenshow?
Ronan:
Ohja, immer! Aber das ist eine Überraschung. Es wird schwer, wir haben soviele Alben mittlerweile wovon die Leute was hören wollen. Ich glaube, wir müssen 2 Stunden spielen, um das ganze Publikum zufrieden zu stellen.
Honey:
Ja, es ist immer zu kurz, man will die Hits spielen, aber auch das neue Material etablieren.
Ronan:
Auf einem Festival ist es ganz schwer, weil dann muss ich in einer Stunde und 10 Minuten alles spielen, was das Publikum hören will.
Honey:
Nach welchen Kriterien suchst Du denn dann die Stücke aus, die gespielt werden? So ein guter Mix, das muss gespielt werden und Das, Das möchte ich gerne spielen und Das wollen die Fans hören...
Ronan:
Für mich ist die Hauptsache, dass das Publikum zufrieden ist. Das ist unsere Philosophie bei einer Liveshow. Wir sind keine Gruppe, die auf der Bühne steht, ihre Musik spielt und erwartet dass das Publikum damit zufrieden wäre, egal was wir machen. Wir orientieren uns bei einer Liveshow daran, das Publikum zufrieden zu machen. Das ist Entertainment, es muss eine gute Liveshow sein! Und wir haben seit Jahren versucht, das besser zu machen. Das Publikum ist uns wichtig, ohne das Publikum gibt es keinen Grund, eine Liveshow zu machen.
Honey:
Ja, absolut, es geht ja nur um das Publikum.
Ronan:
Unsere Philosophie war immer, dass wir eine Liveshow machen müssen, die wir sehen wollen, wenn wir selber im Publikum stehen würden. Ich muss jetzt auch leider zu meinem nächsten Interview gehen.
Honey:
Ja, wir machen jetzt auch Feierabend. Ich wünsch dir alles alles Gute, viel Erfolg für das Album, ich hoffe das Interview hat Dir ein bisschen Spaß gemacht, und wir sehen uns demnächst auf Tour mal wieder.
Ronan:
Wunderbar! Dankeschön
. Honey:
Ronan, ich wünsch Dir was! Viel Spaß noch.

Art des Interviews: Telefon
02/20/07 by Honey
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