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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Eric Fish

Eric Fish, bekannter Deutscher Künstler und Familienvater, war live in Worms. Trotz knapp bemessenen Zeitplans hat er es dennoch geschafft für Nightshade ein Interview zu geben (worüber sich die kleine Lionis natürlich sehr gefreut hat *J*). Viel Spaß euch allen beim lesen, und noch mal ein großes Dankeschön an Eric.

Lionis:
Okay, also gleich zu Frage 1: Die Tour ist jetzt schon einige Gigs alt, wie war denn bisher die erste Resonanz?

Eric:
Ja, gute Frage, weil wir das Programm jetzt komplett umgestellt haben, auf die neue CD, also "Gegen den Strom", und das ist immer so eine Art Gradwanderung. Also, wie man es empfindet, wie man es auf der Bühne umsetzen kann, und ob die Leute es verstehen, begreifen und mitempfinden können, aber ich kann uneingeschränkt sagen, dass es gut angekommen ist. Es ist schön zu sehen, wie die Leute auch die völlig unbekannten Songs aufnehmen, begreifen und genauso akzeptieren wie irgendwelche Sachen, die sie seit 30 Jahren kennen. Also sehr schön.


"Du musst halt einfach Durchhaltevermögen haben, dazu stehen und vor allem an dein Zeug glauben."

Lionis:
Das freut mich für euch. Eric Fish ist ja schon ein sehr bekannter Name in der Szene. 1993 war der Anfang von Subway to Sally. Was waren denn bis jetzt die schönsten Ereignisse, was war es Wert die Strapazen des Musikerdaseins auf sich zu nehmen?

Eric:
Alles eigentlich. Es war ja auch so, dass ich von dem einen auf den anderen Tag beschlossen habe Musiker zu werden. Ich hätte ja auch einen anderen Weg wählen können, und Ingenieur werden und mich an den Schreibtisch setzen können. Aber alles was ich mir damals erträumt habe, und die Träume wurden ja von Jahr zu Jahr auch größer, klar, und die haben sich alle erfüllt. Man hat natürlich immer noch welche, immer noch größere, aber die wachsen in dem Maße wie sich die alten Träume erfüllt haben, und da ist bis jetzt einfach nichts offen geblieben. Es ist wirklich so, dass wir uns durch viel, viel Arbeit erspielt haben, dass alle Dinge passiert sind, die man sich immer erträumt hat. Da muss man jetzt gar nicht ins Detail gehen. Es war auf jeden Fall eine wunderschöne Zeit, und dieser neue Aspekt, den ich ja für mich selbst jetzt auch mache, also das „Eric Fish Projekt", führt schon wieder ein bisschen zurück an die Ursprünge. Und es macht dann auch noch mal ganz besonderen Spaß, sich einfach wie am Anfang hinzusetzen. Das hat nichts mit Technik oder Lautstärke zu tun, einfach nur Musik machen und spielen. Und das funktioniert. Du musst halt einfach Durchhaltevermögen haben, dazu stehen und vor allem an dein Zeug glauben.

Lionis:
Das ist jetzt nicht dein erstes Soloprojekt, oder? Es waren ja schon vorher mal einige kleinere Auftritte?

Eric:
Das hat sich schon alles verändert. Also vor 5 Jahren vielleicht das erste mal wieder versucht, einfach aus einer Laune heraus ganz alleine, und dann kamen nach und nach die Jungs dazu, und jetzt haben wir die Besetzung einfach komplett wie sie sein soll. Also es gibt 4 Leute mit Piano, das reicht. Mehr brauchen wie nicht.

asVerein

Lionis:
Ja Klar. Was ich auch noch gelesen habe: Ihr benutzt sehr viele unbekannte Instrumente, wie z.B. eine Deutsche Schäferpfeife oder einen Wind Controler, was ist das genau?

Eric:
Ja, das bezieht sich ja schon doch mehr auch Subway. Das sind auch genau die beiden Worte, durch die sich auch meine persönlichen Veränderungen in der Sichtweise auf die Instrumentierungen, und zur Art der Musik, beziehen. Eine Schäferpfeife ist einfach nur ein deutscher Dudelsack, und ein Wind Controler ist ein elektronisches Instrument, das quasi digital bestimmte Töne erzeugt. Ich hab vor 4 Jahren angefangen, auf der Bühne nicht mehr Dudelsack zu spielen, sondern dieses Ding zu benutzen, einfach weil es technisch sauberer ist und sich besser spielen lässt, und vor allem weil ich die Installation von Dudelsäcken, die sich auf deutschen Bühnen ereignet hat nicht mehr ertragen konnte.

Lionis:
Wie hast du eigentlich deine musikalische Jugend erlebt? Du bist ja in der DDR aufgewachsen, und es gab schon einige Vorschriften was gespielt werden darf und was nicht, oder?

Eric:
Also damals habe ich ja noch keine Musik gemacht, da war ich eher Konsument als Produzent. Da hab ich absolut keine negativen Erinnerungen an das. Das war grade die Zeit als ich anfing Musik zu machen, Lieder zu schreiben und so weiter, da war dann schon mal das ein oder andere dabei das in Missfallen geraten ist, aber das war das Einzige. Ansonsten kann ich da nichts negatives sagen. Im Gegenteil, die Quote die es damals gab, Rundfunk betreffend: 60:40. 60% musste deutschsprachig sein, die hat einfach zu einer wirklichen Berühmtheit der deutschsprachigen Rockmusik geführt, und davon zehren wir, also speziell Subway und einige andere Bands, wie Rammstein zum Beispiel, wahrscheinlich auch heute noch, also einfach die Fähigkeit, mit der deutschen Sprache vorbehaltslos umzugehen, das hätte es im Westen einfach nicht so gegeben. Dort ist es damals wirklich eine „Amüsierung" gewesen, die hatten wir im Osten überhaupt nicht, und daher ein ganz anderes Verhältnis zur deutschen Sprache. Also für mich ein uneingeschränkt positiver Rückblick.

Lionis:
Eure Musik ist wohl nicht jedermanns Geschmack, oder?

Eric:
Nein, aber daran arbeitet man ja. Also, man hat einfach die Aufgabe, Abend für Abend zu spielen, für alle Leute, weswegen sie auch kommen. Der Knackpunkt ist immer der, dass man alle die, die da sind, überzeugen kann. Dann werden sie auch am nächsten Morgen aufstehen, und mit wem auch immer sie frühstücken, erzählen, wie schön der gestrige Abend war. Darauf beruht eigentlich der gesamte Erfolg, sowohl von Subway, als auch von uns, so war es immer. Es gibt bei uns weder Radio- noch Video-Einsätze größerer Art, und das heißt einfach für uns, uns auf unseren Mechanismus zu verlassen. Das aber zu wissen, und damit zu arbeiten, das ist wirklich ein großer Ansporn. Jeden Abend so zu gestalten als wäre es der Letzte, und ich denke auch dass das so rüberkommt.

Lionis:
Du wirst ja von einigen als „größter deutscher Sänger" dargestellt, was denkst du darüber?

Eric:
Was ist mit Grönemeyer oder Maffay, oder tausend anderen? Woran wird Erfolg gemessen ist die Frage. Also es ist nicht wirklich relevant. Erfolg ist für mich auf gut Deutsch, wenn ich genug zu fressen im Kühlschrank habe, wenn ich meine Miete bezahlen kann, und wenn ich glücklich bin durch das, was ich tue.

Lionis:
Also Theoretisch…

Eric:
Bin ich erfolgreich, ja *schmunzelt* .

Lionis:
Also zählen für dich die kleinen Probleme des Alltags genauso…

Eric:
Ich kenne Alltag. Im Grunde ist Alltag Verwirrung, von hier nach da reisen, von da nach da springen, und in dem Musikstil sich bewegen, Platten aufnehmen, Lieder schreiben und in der Zwischenzeit noch versuchen, eine Familie zu haben. Das ist alles sehr aufregend und füllt das Leben schon extrem aus.

Art des Interviews: face2face
02/24/07 by Lionis
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