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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

ALIENARE: Kinder der Schwarzen Szene

Mit Alienare hat in den letzten Jahren eine Band ihren Weg gemacht, die sich musikalisch ganz dem düsteren Electro widmet, dabei aber nicht nur ausgelatschte Pfade beschreitet. Aktuell steht das dritte Album der Nordlichter an, welches auf den schönen Namen Neverland hört und eindeutig das Potential in sich birgt, das Duo aufs nächste Level zu heben und zu einer festen Größe auch auf den Bühnen der Festivals der Schwarzen Szene zu machen. Für die aktuelle Ausgabe #106 hatte ich ein Interview mit Frontmann und Komponist T. Green geführt und aus seinenAntworten eine schöne Story verfasst, die ihr dort nachlesen könnt. Alles was es dort aus Platzgründen nicht in den Artikel geschafft hat, ergänzt mit einigen weiteren, frischen Fragen und Antworten, findet ihr in den folgenden Zeilen!

Otti
Zunächst mal für jene Leser, die tatsächlich noch nie von euch gehört haben: Wer sind Alienare, und was zeichnet Euch als Band besonders aus?

T. Green
Alienare sind T. Green und T. Imo - zwei Norddeutsche, die mit düster klingender Musik die Welt erobern wollen...! ;) Wir ordnen uns ohne Frage der schwarzen Szene zu, ohne dabei zu sehr auf bestehenden Klischees zu beruhen. Wir machen einfach das, was uns gefällt. Sowohl musikalisch, als auch auf der Bühne. So fallen wir mit unserem Style auf und auch mit einer, so wird uns nachgesagt, ziemlich energiegeladenen Bühnenshow, bei der auch das eine oder andere Quäntchen Humor nicht fehlt...

Alienare
"Ich bin grundsätzlich ein Kind der Schwarzen Szene und höre die vielfältige Musik unglaublich gern."

Otti
Mit Neverland habt Ihr nun Euer drittes Album am Start. Wo und unter welchen Umständen habt Ihr diesmal das Material geschrieben und aufgenommen? Wer hat Euch dabei unterstützt?

T. Green
Ich habe schon während der Tour zum letzten Album mit der Arbeit an Neverland begonnen. Weniger weil es schon an der Zeit war, als dass mir die Konzerte, die wir gespielt haben eine ungeheure Motivation und Kraft gegeben haben. Sie haben für mich einen Ort dargestellt, an dem ich glücklich bin und von dem ich eigentlich nicht wieder weg wollte. Mein eigenes Neverland. So ist - anfangs ungeplant - ein weiteres Konzeptalbum entstanden. Ich bin mir sicher, dass jedermann so einen Ort findet, auch wenn die Suche danach anstrengend sein kann. Das Material entstand grundsätzlich überall, wo es mich im letzten Jahr umtrieb und da gab es privat, als auch musikalisch so einiges zu erleben. Bei den Arbeiten dazu habe ich auch Unterstützung im Management, beim Songwriting und Motivation von Rico H. (Stoneman, AnnA Lux) erhalten - der schon vor der gemeinsamen Tour mit Stoneman zu einem engen Freund geworden ist. Den finalen Sound hat dann Gerrit Thomas (Funker Vogt) übernommen und ich finde, das hat das Album richtig komplett gemacht.

Otti
Zwischen Fertigstellung eines Albums und tatsächlicher Veröffentlichung vergeht ja eine lange Zeit. Wie nutzt ihr diese, und wie wirkt sich das auf Euer Seelenleben aus?

T. Green
Da liegen einige Wochen zwischen, aber die sind alles andere als entspannt. Es geht ja dann direkt los mit der Promotion, sowohl für das Album, als auch für die an die Veröffentlichung anknüpfende Tour. Wir haben da vom Label unglaublich viele Freiheiten bekommen, was aber gleichzeitig auch viel selbstständige Arbeit bedeutet und entsprechend wird jede freie Minute investiert. Das Seelenleben ist insbesondere dadurch aufgewühlt, dass wir kaum erwarten können, was denn die Fans zum neuen Album sagen werden und wie die neuen Tracks dann wohl auf der Bühne ankommen.

Otti
Mit #Neon ist Euch definitiv ein Tanzflächenhit gelungen. Was ist der Hintergrund dieses Stücks?

T. Green
Es ist wirklich großartig zu sehen und immer wieder zu hören, wie der Song den Leuten gefällt. In der heutigen Zeit, ist man gezwungen am digitalen Leben teilzunehmen, weil man sonst untergeht. Das zu uns wohl am besten passende Hashtag ist logischerweise #Neon. So haben wir das Digitale in lyrische und musikalische Wege gewandelt. Es ist zum einen ein Augenzwinkern, zum anderen aber auch der gesellschaftskritische Aspekt dahinter, dass wir ohne nicht mehr können...

Weil es gerade aktuell ist (und nur wenn Du dazu was sagen möchtest), was denkst Du über die Geschehnisse gestern (die Fragen entstanden am 09. Oktober, Anm. d. Red.) in Halle an der Saale?

T. Green
Alienare ist grundsätzlich eine unpolitische Band, aber über solche Geschehnisse darf man nicht schweigen. Null Toleranz für Extremismus jeglicher Art. Auf unserem neuen Album, im Song Human, gibt es die Stelle "It doesn’t matter where you are from. Your heart beats, your blood is red!" - ich glaube, damit ist alles gesagt.

Otti
Liest man sich Eure Lieblingsbands etc. auf Eurer Website durch, fällt auf, dass ihr musikalisch sehr breit aufgestellt und garantiert nicht nur im Dunkelelectro verwurzelt seid. Wie wirkt sich das auf Eure eigene Musik aus?

T. Green
Ich bin grundsätzlich ein Kind der Schwarzen Szene und höre die vielfältige Musik unglaublich gern. Hinzu kommt, dass man hier untereinander einfach eine großartige Basis hat. Zwischen die vielen elektronischen Bands die ich höre, mischen sich auch sehr viele rockigere - in dem einen oder anderen Track kann man das sicherlich auch raushören. Letztlich habe ich ja auch in der Richtung angefangen Musik zu machen. Was man hört, hat sicherlich auch immer Einfluss auf das, was man produziert. Aber auch wenn es gewisse Auswirkungen hat, denke ich dennoch, dass ALIENARE schon irgendwie auch einen völlig eigenen Stil hat.

Otti
Und wie darf man sich generell Eure Arbeit an den Songs vorstellen? Vielleicht mal am Beispiel von The Colour Of My Soul, das Euch beiden besonders wichtig zu sein scheint, wie ist das Stück entstanden?

T. Green
So ein Song entsteht bei mir im hauseigenen Studio. Ich habe manchmal Tage, an denen sprudeln die Ideen nur so raus und ein Song ist im Nu fertig. An anderen sitze ich schon deutlich länger. Timo ist dann in der finalen Produktionsphase das entscheidende Rad am Wagen, schließlich muss er die Songs dann live auf die Bühne bringen. The Colour Of My Soul ist ein sehr persönliches Stück, an dem ich schon sehr intensiv gearbeitet habe. Es handelt davon, dass ein einziger Moment alles verändern kann. Jemand der dich genau kennt, hat in der Hand, wie es dir in der nächsten Minute geht und kann deine Welt zum positiven wenden oder alles verschlimmern. Hier entstand Musik und Text nahezu parallel, es ist bei mir völlig unterschiedlich, was zuerst da ist. Mal der Text, mal der Song und mal andersherum.

Otti
Auf Eurer kommenden Tour macht ihr unter anderem im Oberhausener Helvete halt, was vornehmlich ein Metal Club ist. Wo seht Ihr denn die Berührungspunkte zwischen Subkulturen wie Metal, Goth oder Punk? Und an welchen Stellen sollten diese in Euren Augen ihre Kanten und Eigenheiten bewahren?

T. Green
Im Grunde ist es einfach schön, wenn wir einen Club finden, der von der Größe so passt, dass er am Ende gut gefüllt ist und sich die Stimmung und Laune von der Bühne gut auf das Publikum übertragen kann. Da ist es dann eigentlich egal, ob der Club normalerweise Metalbands auftreten lässt, ich denke was zählt ist einfach der letztliche Abend an sich - und vielleicht auch eine gute PA. ;) Grundsätzlich gibt es sicherlich hier und da Überschneidungen und ja auch Leute, die sich quer durch die Genres hören und andere, die eben nur in ihrem Stil musikalisch unterwegs sind. Ich denke, dadurch entstehen Eckpunkte und Kanten und so bleiben sie auch erhalten.

Otti
In der Vergangenheit habt ihr namhafte und erfahrene Acts wie Blutengel und Eisfabrik supported. Was konntet Ihr denn von den Damen und Herren für Eure eigene Karriere lernen?

T. Green
Jedes Konzert einer solchen Tour bringt dich menschlich und musikalisch wirklich weiter. Wir haben auf diesen Touren wirklich unglaublich tolles Publikum gehabt, dass uns in jeder Stadt warm empfangen und getragen hat. So lernt man von Show zu Show dazu. Für mich ist es vor allem ein großartiges Gefühl, wenn Menschen, die vorher noch nie von dir gehört haben, mitklatschen, mitsingen, mitfeiern und nach dem Konzert zu dir kommen und dir mitteilen, wie sehr es ihnen gefallen hat und du sie dann auf deiner eigenen Tour wiedersiehst.
Von den Kollegen haben wir natürlich auch viel mitnehmen können. Und vor allem war es immer ein unglaublich freundschaftlicher und vor allem gegenseitig respektvoller Umgang untereinander. Das ist sicherlich nicht überall so und unglaublich viel wert.

Otti
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ihr Live auch ordentlich abliefert. Was war denn für Euch der bisher packendste oder lustigste Konzertmoment, den Ihr erlebt habt?

T. Green
Packend war auf jeden Fall auf der vergangenen Tour mit Blutengel, wenn ich zum mitwinken aufrief und das gesamte Publikum Arme hochriss und im Rhythmus des Songs mitwinkte. Das ist für eine Vorband sicherlich nicht selbstverständlich und hat uns wahnsinnig berührt. Die Tourabschlüsse mit den befreundeten Bands sind auch immer etwas ganz Besonders, wenn man sich zum Abschied gegenseitig Streiche spielt. Das bleibt dann wirklich ewig in Erinnerung. So durften wir in Berlin beispielsweise als Zugabe von Blutengel einen Song spielen.

Otti
Und zum Abschluss mal ganz allgemein gefragt: Was am Musizieren macht Euch am meisten Freude?

T. Green
Für mich persönlich gibt es nichts Schöneres, als Menschen, die dir mir mitteilen, wie sehr sie ein bestimmter Song berührt hat oder wie er ihnen geholfen hat. Genau dafür mache ich Musik und wenn sie anderen gefällt oder sogar in gewissen Lebenssituationen weiterhilft, dann gibt mir das sehr viel zurück. Aber ich feiere auch einfach jedes Livekonzert und die Menschen, die sich für uns auf die Wege dorthin machen.

Website:
www.alienare.net

Art des Interviews: Email
10/23/19 by Otti
ALIENARE in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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