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Mono Inc.: Voices of Doom Tour 2010, Wuppertal

Die schönsten Dinge im Leben kommen meist unverhofft. Und so kam auch der Besuch des Konzerts von Mono Inc. am 23.01.2010 im LCB in Wuppertal relativ überraschend. Obwohl die Band sich im letzten Jahr besonders durch ihr aktuelles Album Voices Of Doom zu einer meiner absoluten Lieblingsbands aufgeschwungen hat und mir sowohl in schweren Stunden die Tränen in die Augen treibt, als auch bei innerem Sonnenschein für die passende musikalische Untermalung sorgt, schien es längere Zeit so, als sei ein Besuch des Konzerts aufgrund meines Jobs unmöglich. Als sich dies recht kurzfristig als falsch rausstellte, war der Gang zum Konzertbüro um eiligst Karten zu kaufen eine Sekundenentscheidung.

Demzufolge war meine einzige Sorge an dem Samstag pünktlich von der Arbeit wegzukommen, meine Begleitung in Form einer Freundin "unter den Arm zu klemmen" und so schnell es ging, Richtung Essener Hauptbahnhof zu stürzen um den Weg nach Wuppertal anzutreten. Das klappte auch fast so wie geplant und so waren wir pünktlich in der Bahn nach Wuppertal, der Arbeitsstress war abgestreift und in der Umkleide zurückgelassen und die Vorfreude konnte sich endgültig so breit machen, wie sie es seit Tagen versucht hatte. In Wuppertal angekommen, stiefelten wir in Richtung Live Club Barmen, der sich aufgrund der guten Wegbeschreibung auf deren Website auch wirklich problemlos finden ließ. Aus einiger Entfernung erblickten wie dann ein kleines Grüppchen schwarzer Seelen, das in der Kälte auf Einlass wartete - Ziel also erreicht! Da das Timing an diesem Samstag einfach auf meiner Seite war, startete eben dieser just als wir eintrafen und so konnten wir recht flott in die angenehme Wärme, uns der Jacken entledigen und ein bisschen den Club erkunden. Dabei stellte sich in erster Linie raus, dass der Club kleiner war als erwartet und die Bühne beinahe ebenerdig liegt und demzufolge eine besondere Publikumsnähe bietet, die sich später am Abend auch noch anderweitig bemerkbar machen sollte. Während wir also noch eine Stunde hatten, um uns auf den Auftritt der Vorband Mina Harker und die Monos zu freuen, füllte sich der Club zusehends immer weiter.


Mina Harker

Pünktlich um 21:00 Uhr startete Mina Harker ihren Auftritt. Mir vorher lediglich durch ihren MySpace Auftritt flüchtig bekannt, war ich vom ersten Augenblick, oder besser gesagt, vom ersten Ton an begeistert. Mit wunderbaren Stücken ihres 2008er Debüt-Albums Tiefer bezauberte die bildhübsche Sängerin Mina das gesamte Publikum. Unterstützt wurde sie dabei selbstverständlich durch ihren Gitarristen Alexander Gorodezki, mit dem sie den Kopf der Band bildet. Bekanntermaßen haben es Vorbands oftmals sehr schwer sich durchzusetzen, aber in diesem speziellen Fall kann davon keine Rede sein. Mit voller Power und gänsehautverursachender Emotionalität gewann Mina das Publikum mit Stücken wie Nebel, Ohne Dich und Tränen problemlos für sich. Mir blieben besonders Bis zum Tod (dessen Album-Version Oomph-Sänger Dero durch seine wunderbare Stimme noch bereichert hat), Engel und Letzter Kuss in den Ohren hängen und werden in jedem Fall dafür sorgen, dass Mina Harker von meinem musikalischen Radar nicht mehr so schnell verschwinden!

Nachdem sich Mina Harker unter lautem Applaus vom Publikum verabschiedet haben, folgte erwartungsgemäß eine Umbaupause. Inzwischen war der LCB rappelvoll und vor der Bühne wurde sehnsüchtig der Auftritt der Monos erwartet. Als diese kurz nach 22 Uhr die Stage enterten und sofort mit dem Kracher This Is The Day loslegten, war offensichtlich, dass dieses Konzert auf dem richtigen Weg war. Nicht, dass ich ernsthaft etwas anderes erwartet hätte. Während ich also versuchte trotz meiner Digicam, die bei solchen Lichtverhältnissen seltenst wirklich vorzeigbare Ergebnisse abliefert, wenigstens den ein oder anderen Moment festzuhalten, freute sich Martin auf der Bühne sichtlich über die begeisterten Fans und winkte und grinste fröhlich ins Publikum. Um das Tempo zu halten wurde zuerst mit Temple Of The Torn und anschließend mit Comedown nachgelegt - letzterer wurde lediglich auf der Single Voices Of Doom veröffentlicht und dennoch sang der Club lautstark mit. Anschließend folgte Gothic Queen, das zu meinen Lieblingsstücken auf Voices Of Doom gehört und bei dem ich ebenso laut mitsang, wie bei den vorherigen Nummern ... zumindest bis zu dem Moment, an dem die niedrige Bühnenhöhe und die daraus resultierende Publikumsnähe dafür sorgte, dass ich noch einige Tage danach mit leicht verklärtem Blick und grenzdebilem Grinsen in öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreffen war, sobald mein MP3-Player einen Mono Inc.-Song im Shuffle wählte. Denn als wollte Martin den Abend zu einem noch erinnerungsträchtigeren Erlebnis machen, als er das ohnehin sein würde, kam er zu dem Seitenstück der Bühne vor dem ich in erster Reihe stand ... kniete nieder, küsste meine Hände und sang einen Chorus von Gothic Queen mit mir im Knuddelgriff. Ich blieb an diesem Abend nicht die einzige, die von Martin mit einem spontanen Angriffskuscheln bedacht wurde, war aber die erste und demzufolge unvorbereitet in einem "Was geschieht da grad?"-Moment gefangen. Dieses Gefühl wich aber schnell einem seligen Lächeln und verpasste dem Abend eine kleine Extra-Portion magischen Feenstaubes.


Mono Inc.

Nachdem die letzten Töne verhallt waren, wurde es sehr ruhig und beinahe andächtig als Just because I love you erklang und Martins Stimme die ersten Gänsehäute im Publikum verteilte. Mit Euthanasia ging es dann weiter - ein Song, der vom ersten Album Head Under Water stammt und somit noch vom damaligen Frontmann Miky Mono eingesungen wurde. Wenn es nach mir ginge, sollte der Song noch einmal veröffentlicht werden, weil mir Martins Version dieser wunderbaren Nummer doch noch mal ein Stück besser gefällt. Nachdem mit Forgiven und Rest in Grace weitergefeiert worden war, verließ die Band erst einmal die Bühne. Allerdings ohne Martin, der stattdessen mit einer Gitarre bewaffnet am Bühnenrand auf einem Barhocker Platz nahm. Unplugged und mit Emotion pur gab er so Life Hates You zum Besten und der wunderbare Clubchor stimmte inbrünstig mit ein. Wunderkerzen und die ein oder andere Träne in Knopflöchern und Augenwinkeln machten den Moment perfekt. Ehe die Band wieder die Bühne enterte gab es dann noch eine Martin-Engler-Live-Version des Iggy Pop-Klassikers The Passenger, bei dem ebenfalls das gesamte Publikum zum Mitsingen animiert wurde. Nun eroberten Manuel, Carl und Katha die Bühne zurück und Burn Me und Avalon wurden gespielt, eh´ mit If I Fail ein weiterer Höhepunkt folgte. Martin und Manuel trommelten am Bühnenrand das Intro und gaben der ohnehin großartigen, wenn nicht sogar besten Mono Inc.-Nummer aller Zeiten eine so dichte Atmosphäre, das es einem beinahe den Atem nahm. Dabei überfiel mich eine Welle von Wehmut und die längst erwarteten verstohlenen Tränchen liefen. Beim danach erklingenden Bloodmoon hatte ich dann Zeit zum Durchatmen, um zusammen mit dem Rest des Clubs und den Monos Voices Of Doom so laut in die Nacht zu schmettern, dass Martin begeistert feststellte, dass er das Lied noch nie so laut und schön erlebt habe. Mit dem vorletzten Song tat man mir dann nochmal einen besonderen Gefallen, weil das etwas ältere My-Sick-Mind-TV ebenfalls zu meinen ganz persönlichen Favoriten gehört. Nachdem dann auch noch Sleeping My Day Away verklungen war, verabschiedete sich die Band ausgiebig und verließ die Bühne. Abzusehen war jedoch, dass die versammelte Menge dies nicht durchgehen lassen würde und so brachten die Forderungen nach einer Zugabe den erwünschten Erfolg und Mono Inc. machte mit In My Heart den Reigen der Gänsehautnummern komplett. Als endgültig letzten Song erkämpfte sich die Fan-Masse das immer wieder lautstark geforderte Get Some Sleep, um die nun völlig ausgelagten Monos nach getaner Arbeit von der Bühne zu entlassen.

Wer nun im Club verblieb, hatte anschließend noch ausgiebig die Chance um Fotos zu machen, Autogramme zu sammeln und das ein oder andere Wort mit der Band zu wechseln. Alles in allem ein perfekter Abend mit einer Band, die so noch einmal ganz deutlich ihre vordere Position in meiner persönlichen Lieblings-Liste monumentalisieren konnte und die ich möglichst zeitnah wieder live erleben will.

Bildergalerie
www.mono-inc.com

01/30/10 by Brummelhexe
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